Sonntag, 12. Februar 2012

Couch Cloud Just Seen: Tinker Tailor Soldier Spy

Am vergangenen Freitagabend war es so weit … einen Tag nach seiner Deutschland Premiere am 2. Februar bin ich ins Kino geeilt um mir einen der wohl verheißungsvollsten Filme des noch jungen Kinojahres anzuschauen. Tinker Tailor Soldier Spy ist der Originaltitel des neuesten Spionagethrillers vom weitestgehend unbekannten schwedischen Regisseur Tomas Alfredson.
Ich hatte die Freude Dame, König, As Spion, wie er hierzulande betitelt wurde, in einem überraschend leeren Kinosaal anzuschauen und mir endlich ein Urteil über den von mir freudig erwarteten Streifen mit Star-Besetzung machen zu können.



Ohne die Romanvorlage von John le Carré oder die britische Fernsehserie mit gleichem Titel aus den 70er Jahren zu kennen, hatte ich ziemlich hohe Erwartungen an den Film.
Zum einen, wegen eines überragend inszenierten Trailers zum anderen aber wegen der absoluten Topbesetzung, konnte ich den Startschuss für düstere Spionage-Spannung, verschachtelte Handlungsstränge, verwirrende Enthüllungen und muffigen Londoner Charme der 70er Jahre in deutschen Kinos kaum abwarten.
Seit ich im Herbst des vergangenen Jahres den ersten Blick in den Trailer des Films wagte, habe ich dem 2. Februar regelrecht entgegen gefiebert.

Umso besser also, dass mich dieses Kinoerlebnis letztendlich absolut überzeugend konnte.Aber wo fange ich am besten an, um euch zu erklären, wieso dieser Film so gut ist ? Und was kann ich euch erzählen, ohne mächtig zu spoilern?

Am besten ganz am Anfang.
Der Film beginnt Ruhig und mit großartigen Bildern.Man begleitet den Hauptcharakter, wird ihm und seinem Umfeld näher gebracht, subtil und mit einmaliger Musik unterlegt bekommt man Charme und Atmosphäre vom düsteren London der 70er näher gebracht.Dabei wird nur wenig gesprochen.
Doch schnell wird dem Zuschauer bewusst, dass der Film von Details, dem Sinn fürs Verborgene und von der Aufmerksamkeit des Publikums lebt.
Die fast atemberaubenden Bilder und Kamerafahrten vermitteln nicht nur eine leicht bedrückende Stimmung der Unsicherheit, sie lassen auch erahnen, dass man nicht nur optisch gefordert wird, sondern auch Handlung und Twists das ein oder andere vom Kinobesucher abverlangen werden.



Denn bereits zu Beginn des Films wäre es jede Einstellung wert, als riesiges Poster entwickelt zu werden, während man mit den eigentlichen Geschehnissen auf der Leinwand noch kaum etwas anzufangen weiß.
Denn es gibt keine Einführung in Handlung, keinen Prolog, der dem Zuschauer vermittelt, was ihn in den nächsten eineinhalb Stunden erwarten wird.

Nur langsam, nachdem allmählich die ersten, ruhigen Dialoge ihren Platz im Ensemble von beeindruckenden Einstellungen und herrlich zurecht geschnittenen Motiven finden, taucht man ebenso allmählich in die Wirrungen der Handlung rund um den von Gary Oldman (Dark Knight - Reihe, Harry Potter) verkörperten Hauptcharakter ein.
Szene für Szene erfährt man, was es mit der internen Verschwörung im Circus und den Täuschungen und Wendungen im Britischen Geheimdienst auf sich hat.
Ein Prozess, der bis zum Ende des Films andauert.Denn niemals wird etwas erklärt, kaum wird etwas so formuliert, dass Außenstehende sofort erschließen können, worüber gerade unter den handelnden Personen diskutiert wird.
Um hinter die Handlung des Filmes steigen zu können, um jeden Twist, jede Wendung tatsächlich wahrnehmen zu können, muss man bis zur letzten Minute aufmerksam die Bildsprache des Films sowie Dialoge und Gestik der Charaktere verfolgen.
Das macht die großartige Spannung, dieses Thrillers aus.



Im Zentrum der Handlung steht die Suche nach einem Maulwurf im höchsten und wichtigsten Geheimdienst des britischen Königreichs.Dem Circus.Fehler in der Spionagearbeit und Lücken in der Geheimhaltung kann man sich im Angesicht des Kalten Krieges nicht erlauben.
Um den Spion in den eigenen Reihen aufzudecken, wird der pensionierte Agent George Smiley (Gary Oldman) aus dem Ruhestand gerufen, der schnell in Erfahrung bringt, dass sein ehemaliger Vorgesetzter (John Hurt), der von allen nur Control genannt wird, dem Spion bereits dicht auf den Fersen war und den Kreis der Verdächtigten auf einige wenige Führungsmitglieder des Circus eingrenzen konnte.Den Verdächtigten gibt er während der Ermittlungsarbeiten die Namen Tinker, Tailer, Soldier, Spy und für George Smiley beginnt die aufwendige Jagd nach dem Maulwurf.

Die Geschichte und Erkenntnisse der Ermittlungen werden in Rückblenden und zunächst nicht näher erklärten Nebenhandlungen wiedergegeben.
Dabei taucht man als Zuschauer immer tiefer in die Zusammenhänge des Geheimdienstes, vor allem aber auch in die einzelnen , durchweg mehr als überzeugend dargestellten, Charaktere des Films ein und kommt Stück für Stück dem Punkt näher, an dem sich alles Gesehene zu einem größeren Ganzen zusammenfügen lässt.Zumindest ansatzweise.Denn selbst am Ende des Filmes scheint vieles für den Zuschauer ungeklärt und es tuen sich Lücken im Gebilde der zahlreichen Verschwörungen, Intrigen und Täuschungen auf.
Denn hin und wieder fällt es, ob einiger Längen, schwer, dem Kammerspiel-artigen Krimi mit der nötigen Aufmerksamkeit zu folgen.
Doch überaus gelungene Inszenierung, musikalische Untermahlung und erstklassige Chakterzeichnung holen den Zuschauer nach einigen Augenblicken der Unaufmerksamkeit wieder ab und beschäftigen ihn noch einige Zeit nach dem Verlassen des Kinosaales.

Durch immense Schauspielerische Leistung des, durch weitere Größen wie Colin Firth (The King`s Speach, A Single Man) und Tom Hardy (Inception, Bronson) gespickten Casts und besonders durch seine ruhige, stimmungsvolle sowie detailverliebte Erzählweise, ist mit Tinker Tailor Soldier Spy zweifellos einer der besten Thriller seiner Zeit in die Kinos gekommen.
Wer dem derzeit üblichen, allzu rasanten und aufgeblasenem Hollywood-Thriller-Hinterhergerenne entgehen will, der sollte Dame, König, As, Spion nicht verpassen und sich schließlich selbst ein Urteil über diesen Film machen.
Einige Wochen läuft die britische Produktion noch in unseren Kinos und wer außerdem selbst urteilen möchte, ob Gary Oldman tatsächlich eine Oscar Nominierung für seine Darstellung verdient hat und ob auch eine Nominierung als bester Film drin gewesen wäre (Ich sage in beiden Fällen: Ja Man!), sollte die Möglichkeit wahrnehmen und sich den Streifen bald zu Gemüte führen.
Denn reinschaun lohnt sich...auf alle Fälle!

Hier gehts zur deutschen Website des Films, wo es Trailer, Bilder und weitere tolle Infos gibt.

Donnerstag, 2. Februar 2012

Couch Cloud PLAY! : Jagged Alliance: Back in Action

Fans des Strategiegenres warten seit einiger Zeit auf das neue Jagged Alliance. Am 7. Februar ist es dann endlich soweit. Das Remake des grandiosen Jagged Alliance 2 kommt in Deutschlands Läden.
Die Münchener Independent-Entwickler von Coreplay haben es sich zur Aufgabe gemacht, zusammen mit Publisher Kalypso Media das Strategiespiel mit RPG Elementen in 3D erstrahlen zu lassen.

Anders als bei Jagged Alliance 2 wir man in Back in Action nicht rundenbasiert, sondern in Echtzeit die Schussgefechte spielen. Doch hier muss man nicht unbedingt alle Knöpfe auswendig können um möglichst schnell zu sein und überleben zu können, da man durch simples Drücken der Leertaste zu einem ähnlichen Interface wie dem damaligen Jagged Alliance 2 kommt. Hier könnt ihr für jeden eurer Söldner Befehle festlegen, die sie dann, nach einem zweiten betätigen der Leertaste, wieder in Echtzeit ausführen. Während das Spiel pausiert ist, kann man dadurch, dass man den Sichtkegel der Feinde sehen kann, die Positionen der eigenen Söldner einfacher bestimmen, ohne lästigerweise immer wieder entdeckt zu werden, wie es der Fall wäre, wenn man nur blind im Echtzeitmodus rumläuft. Ein neues Feature in diesem Interface ist auch, dass man die Bewegungen der einzelnen Söldner perfekt aufeinander abstimmen kann. So kann man zum Beispiel zwei Söldner an unterschiedlichen Stellen anordnen, zum gleichen Zeitpunkt zu schießen. Da die Kämpfe nicht mehr rundenbasiert stattfinden, muss man die Patroullien der Gegner noch sehr viel mehr in seine Angriffsplanung mit einbeziehen. So ergibt sich in Jagged Alliance : Back in Action eine neue taktische Tiefe.
Ansonsten hat sich, bis auf die neue 3D-Grafik, nicht viel geändert. Die Stimmung des, von der Kanadischen Firma Sir-Tech entwickelten, Vorgängers Jagged Alliance 2 wurde gut eingefangen und auf das 3D Konzept transferiert.
Jagged Alliance : Back in Action ist ein Remake, keine Kopie des Vorgängers. Mit dem neuen Kampfsystem und der 3D Optik ist es auch begeisterten Fans ans Herz zu legen, sich erst einmal die Demo zu Gemüte zu führen. Die Demo ist ab sofort bei 4players und bei Steam zum Download verfügbar. Rettet erneut Arulco vor der Diktatorin Deidranna.